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Beziehungsprobleme RTL- Let´s talk about Sex- Radiointerviews

Sex mit dem Ex

Hier der Radiomitschnitt.

 

Interview mit Dr. Michael Petery
in der Sendung Let´s talk about Sex bei Radio 89.0 RTL

Sex mit dem Ex:
Was bewegt uns dazu Sex mit dem Ex zu haben?

Mögliche Gründe gibt es viele.
Hier mal die häufigsten Szenarios:

Szenario 1: Bequemlichkeit

Ich habe immer noch keine erfüllte Beziehung und der bzw. die Ex ist am leichtesten verfügbar, wenn ich einfach mal Sex oder etwas Zärtlichkeit haben will. Da reicht dann schon ein Anruf: „Kann ich mal vorbeikommen?“ Und es braucht keine neue Phase des Kennenlernens und des Warmwerdens.

Das Risiko: Solange ich mit dem Ex oder der Ex rummache, sinken meine Chancen, einen neuen Partner oder eine neue Partnerin kennenzulernen, bei denen die Chemie wirklich stimmt.

Szenario 2: Rückeroberungsversuch

Ich habe die Trennung von meinem bzw. meiner Ex letztlich nie richtig akzeptiert und hoffe, ihn oder sie durch weiteren Kontakt wieder zurückzuerobern.

Die Gefahr: der oder die andere nimmt das Sex-Angebot gerne an, denkt aber trotzdem nicht daran, die Beziehung wieder aufnehmen zu wollen. Dann ist das Gefühl vorprogrammiert, schon wieder einfach nur ausgenützt worden zu sein.

Szenario 3: Eifersucht

Ich bin auf meinen bzw. meine Ex wütend und eifersüchtig, weil der oder die jetzt in einer neuen Beziehung leben. Da kann es Spaß machen, ihm oder ihr mal durch erneuten Sex zu zeigen, was ihm oder ihr mit mir im Bett verlorenen gegangen ist.

Und der „nette“ Nebeneffekt: Wenn die neue Partnerin oder der neue Partner mitbekommen, dass ihr Mann oder ihre Frau Sex mit dem Ex hatten, dann habe ich vielleicht sogar die neue Partnerschaft zerstört.

Szenario 4: Rache

Ich will es meiner oder meinem Ex nochmal so richtig zeigen. Zum Beispiel, indem ich sie oder ihn noch mal total heiß auf mich mache und sie oder ihn dann einfach hängen lasse. Etwa dadurch, dass ich ganz kurzfristig nicht zum Date komme oder es immer wieder verschiebe. Oder wenn ich den Sex schon nach einem sehr feurigen und aufregenden Vorspiel plötzlich abbreche mit einem Kommentar wie „Naja, eigentlich hätte ich mir gleich denken können, dass Sex mit dir komplett unbefriedigend ist…“

Sex mit dem Ex: Wieso haben so viele Menschen einen ‚Rückfall‘ zur alten Liebe?

Eine Beziehung löst sich selten deswegen auf, weil beide Partner Lust auf etwas Neues haben. In der Regel werden Beziehungen einseitig aufgekündigt.

Die Folge: Meist hat der Mensch, der verlassen worden ist, ziemlich zu kämpfen. Verlassenwerden ist eine der tiefsten Kränkungen, die einem passieren kann, und schlägt massiv auf das Selbstwertgefühl.

Die einfachste Lösung lautet: die Trennung einfach wieder rückgängig zu machen, so tun, als wäre nichts geschehen.

Für den, der aus der Beziehung herausgeschmissen wurde, bleibt erstmal nur der Traum, es könnte alles wieder so werden wie früher in besseren Zeiten.

Solange der oder die Verstoßene also keine neue befriedigende Beziehung gefunden hat, ist die Wiederaufnahme der alten Beziehung ein wünschenswertes Ziel. Und um dieser Hoffnung willen sind die meisten Menschen bereit, über einiges hinwegzusehen, was es da an Gründen gegeben hat, die zur Trennung geführt haben.

Sobald der frühere Partner oder die frühere Partnerin wieder auf einen zukommt, ist alles vergeben und vergessen. Das macht natürlich sehr anfällig fürs Ausgenütztwerden. Möglicherweise will der frühere Partner ja gar keine Beziehung, wenn er sich wieder meldet, sondern nur kurz mal wieder bequemen Sex. Oder schlimmer noch: Der frühere Partner hat zwar für sich neue Freiheiten gefunden, genießt es aber, wenn der oder die Ex weiterhin von ihm abhängig bleibt.

Sex mit dem Ex: Gibt es überhaupt eine zweite Chance, wenn es einmal zu Ende war?

Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, passiert das nicht ohne Grund.

Und bei einer Neuauflage der Beziehung sind alle die Probleme und Schwierigkeiten, die es beim ersten Mal gab, natürlich wieder mit an Bord.

Einen wirklichen Neuanfang zu machen, ist in der Praxis sehr schwierig. Denn natürlich wissen beide Partner, wie es früher schon einmal gewesen ist. Und wo die jeweiligen Schwachpunkte des andern liegen, in die man immer wieder neu hineinstoßen kann…

Die Gefahr bei der wiederaufgewärmten Beziehung ist, dass sie nicht auf Augenhöhe neu begründet wird. Sondern dass sich die Partner bloß deswegen wiederfinden, weil ihnen beiden in der Zwischenzeit jeweils kein besser geeigneter Partner über den Weg gelaufen ist. Weil es schwierig ist, das Single-Dasein auszuhalten. Weil es mühselig ist, immer wieder neue Dates auszuprobieren und immer wieder Enttäuschungen zu erleben. Und weil es so viel einfacher ist, die Telefonnummer vom Ex oder von der Ex herauszukramen.

Häufig ist es der Fall, dass einer der beiden Partner sich auch nach der Trennung emotional nicht vom anderen abgelöst hat und weiterhin an der alten Liebe wie eine Klette hängenbleibt.
Bei einer Wiederauflage der Beziehung kann das dazu führen, dass ein emotional anhängiger Mensch die Liebe des alten Partners dadurch neu zu erkaufen versucht, dass er selber die eigenen Wünsche immer mehr zurückstellt und ständig versucht, es ihm oder ihr in allem recht zu machen.

Langfristig kann das natürlich nicht klappen. Eine gute Beziehung funktioniert nur, wenn sich beide Partner sich auf gleicher Augenhöhe begegnen und beide gleichermaßen sich genau diese Beziehung wünschen.

Eine wirkliche zweite Chance gibt es also nur, wenn sich die beiden Partner in der Zeit der Trennung grundlegend verändert haben, durch neue Lebensumstände oder auch durch eine Psychotherapie mit dem Fokus Sexualtherapie– so dass es sich jetzt weniger um die Wiederaufnahme der alten Beziehung mit all den alten Mustern handelt, sondern um einen tatsächlichen Neuanfang.
Und als tatsächlicher Neuanfang kann der zweite Frühling dann auch wirklich eine Chance haben.

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Wenn Sie dazu Fragen haben, können Sie sich gern an mich wenden.

Dr. rer. biol. hum. Michael Petery

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Von mpetery

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2017.

Ein paar Worte zu meiner Person:
Mein Name ist Michael Petery, bin verheiratet und arbeite in Hildburghausen (30km nordwestlich von Coburg) in meiner Praxis für Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz.

Studiert habe ich in Tübingen, Paris und Berlin. Bis 2014 war ich am Universitätsklinikum in München-Großhadern tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Palliativmedizin und der Professur für Spiritual Care bei Prof. Dr. Eckhard Frick (Pychiatrie) und Prof. Dr. Traugott Roser (ev. Theologie). Daneben habe ich meine Klienten in eigener Praxis in München-Schwabing betreut.

Leitfiguren für meine therapeutische Arbeit sind Carl Rogers (clientenzentrierte Gesprächstherapie), Fritz Perls (Gestalt-Therapie) und Irvin D. Yalom.

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