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Die 5 häufigsten Beziehungskiller- und was man dagegen tun kann

Hier haben wir die Liste der 5 gefährlichsten Beziehungskiller zusammengestellt- und die Methoden, wie sie sich am besten vermeiden lassen.

Weniger als 10 Jahre- das ist die durchschnittliche Dauer von Beziehungen in Deutschland- ganz egal, ob mit oder ohne Trauschein. Dabei sind es fast immer die gleichen 5 Ursachen, warum es mit einer Beziehung zu Ende geht. Wer diese Beziehungskiller kennt, kann sie rechtzeitig handeln, bevor die Beziehung ernsthaft in Gefahr gerät.

Beziehungskiller Nr. 1:
Unzufriedenheit mit dem Sex

Das häufigste Beziehungsproblem überhaupt: Mit dem Sex stimmt etwas nicht (mehr). Absolute Warnsignal sind:

  • Der Sex macht einem oder beiden Partnern keinen Spaß mehr.
  • Der Sex findet nur noch selten oder gar nicht statt.

Wenn im Bett nichts mehr läuft, kann es sich lohnen, in einige Stunden bei einem Paartherapeuten zu investieren. In vielen Fällen reicht es aber auch schon aus, dass die Partner das Problem überhaupt wahrnehmen. Guter Sex setzt zum Beispiel voraus, genügend Zeit für sinnliche Zweisamkeit besteht: und das bedeutet mehr als eine Viertelstunde vorm Einschlafen! Besser ist, sich am Wochenende ein paar erotische Stunden freizuhalten: wozu dann auch ein gemeinsames Bad oder ein Candle-Light-Dinner als Vorspiel gehört.

Für befriedigenden Sex, der mehr ist als nur die unbedingt erforderliche Triebabfuhr, ist das „Drumherum“ absolut entscheidend. Am besten ist die bewusste Vorbereitung einer erotischen Atmosphäre, welche alle Sinne gleichermaßen anspricht:

  • Sehen: Ansprechende Beleuchtung (z.B. durch Kerzen oder Dimmer)
  • Hören Anregende Musik (nach individuellem Geschmack: von Kuschelrock bis Heavy Metal)
  • Riechen: Parfüm, Duftkerzen…
  • Schmecken: gemeinsames Essen kann ein wunderbares Vorspiel sein!
  • Fühlen: sexuell anregende Kleidung, schöne Dessous oder auch etwas Aufregendes für Sie und Ihn aus dem Fetisch-Bereich (Lack, Leder, Latex)

Beziehungskiller Nr. 2:
Schwierigkeiten im Miteinander-Reden

Wenn die Partner nicht mehr über alle Themen offen miteinander reden können, ist die Beziehung ernsthaft in Gefahr. Der kritische Moment ist erreicht, wenn es bestimmte Tabu-Themen gibt, über die nicht mehr gesprochen werden kann.

Besonders schlimm für eine Beziehung ist es, wenn die Partner über ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse nicht offen sprechen können. Die Ursachen dafür können vielfältig sein:

  • Die eigene Scham: Bin ich pervers, wenn ich diese oder jene neue Spielart des Sex ausprobieren möchte?
  • Die Angst, vom Partner verletzt zu werden: Der Partner/ die Partnerin könnte ja sagen: „Was? Das willst du ausprobieren? Für so pervers hätte ich dich niemals gehalten.“
  • Die Furcht, selber den Partner zu verletzen : Der Partner/ die Partnerin könnte durch meine Anfrage beleidigt sein und meinen: „Ach so, unser bisheriger Sex hat dir also nicht richtig gefallen. Und ich dachte immer, wir hätten es rundum schön miteinander.“

Wer seine Bedürfnisse nicht mitteilt, bleibt auf Dauer unbefriedigt. Deshalb ist es so wichtig, sich hier nicht vorzeitig selbst auszubremsen. Wenn es in einer Beziehung schwer fällt, über alle Themen offen zu reden und insbesondere auch über die eigenen sexuellen Bedürfnisse, dann lohnt es sich unbedingt, in einige Stunden Paartherapie zu investieren.

Beziehungskiller Nr. 3:
Umgang mit negativen Gefühlen

In jeder Beziehung gibt es Punkte, wo ein Partner mit dem Verhalten des anderen nicht zufrieden ist. Das ist völlig normal. In gewisser Hinsicht ist eine Beziehung ja auch erst dadurch interessant, dass beide Partner unterschiedlich sind und sich immer wieder neu miteinander auseinandersetzen müssen.

Problematisch wird diese Unterschiedlichkeit erst dann, wenn kritische Punkte in einer Beziehung entweder überhaupt nicht oder nur in verletzender Form ausgesprochen werden können:

Probleme nicht offen anzusprechen ist keine Lösung:

  • Denn erstens sind die Probleme auch dann vorhanden, wenn man sie nicht anspricht- und unausgesprochene Probleme haben die Tendenz, immer weiter zu wachsen, bis irgendwann tatsächlich keine Lösung mehr möglich scheint.
  • Und zweitens lassen sich Probleme nur dann beheben, wenn man gemeinsam darüber redet und nach Lösungen sucht.

Verletzende Sprache ist keine Lösung:

  • Wenn man wütend ist, kann es gut tun, die eigene Anspannung auch einmal mit kräftigen Worten loszuwerden- das kann kurzfristig ausgesprochen gut tun, ist aber keine gute Strategie für die Partnerschaft.
  • Verletzende Worte können wenigen Sekunden das gesamte Vertrauen des Partners verspielen- und auch Worte der Entschuldigung schaffen es nur schwer, dieses Vertrauen wiederherzustellen.

Beim Umgang mit negativen Gefühlen gegenüber dem Partner sind also neue Umgangsstrategien nötig:

  • Negative Gefühle aussprechen statt Runterschlucken.
  • Sachlicher Kommunikationsstil, um nicht unnötige zusätzliche Verletzungen zu erzeugen

Wenn das in einer Partnerschaft schwierig erscheint, kann ein Besuch bei einem Paartherapeuten weiterhelfen.

Beziehungskiller Nr. 4:
Langeweile in der Beziehung

Wenn beide Partner keine neuen Ideen mehr haben und in der Beziehung immer nur dasselbe läuft, ist die Partnerschaft insgesamt in Gefahr. Langeweile ist der Lustkiller schlechthin.

Damit das gar nicht erst so weit kommt, sind einige psychologische Grundregeln für die Beziehung zu beachten.

  • Die Langeweile offen ansprechen: Es bringt nichts, den Partner darüber im Unklaren zu lassen, wenn einem selbst die Beziehung langweilig wird. Änderung kann es nur geben, wenn beide wissen, dass es einen Änderungsbedarf gibt
  • Eigene Bedürfnisse kennen und mitteilen: Es bringt nichts, einfach nur zu sagen: Mir ist langweilig! Besser ist es mit eigenen neuen Ideen anzukommen und zu prüfen, was davon auch dem Partner gefallen könnte.
  • Neuer Schwung für den Sex: Aufregend kann es sein, neue Seiten des Sex zu entdecken, die es bisher so in der Partnerschaft noch nicht gegeben hat, also z.B. interessante Toys, Sex im Freien, gemeinsamer Besuch einer Fetish-Party etc…
  • Neuer Schwung für die Partnerschaft: Maßnahmen gegen die Langeweile müssen nicht unbedingt auf den sexuellen Bereich beschränkt sein. Oft reicht es aus, ganz allgemein etwas Neues miteinander zu unternehmen: z.B. eine neue gemeinsame Sportart entdecken oder gemeinsam einen interessanten Wochenendtrip vorzubereiten.

Beziehungskiller Nr. 5:
Zu wenig Zeit füreinander

In einer funktionierenden Beziehung brauchen beide Partner Zeit füreinander- und zwar nicht nur nach Feierabend im Zustand der Totalerschöpfung. Gemeinsame Unternehmungen sind wichtig, um eine Beziehung stabil zu halten, außerdem Zeit für Gespräche- und natürlich ausreichend Zeit auch für erotische Momente.

Gerade wenn die Zeit eng wird durch zusätzliche Belastungen (z.B. Beruf, Kinder, Pflege etc.), ist es wichtig, dass sich beide Partner ausreichend Zeit reservieren, die nur ihnen beiden gehört- und niemandem sonst.

Qualitätszeit zu zweit gehört in den Terminkalender- gerade dann, wenn der durch sonstige Termine schon gut gebucht ist. Und die Termine zu zweit gehören zu den wichtigsten im Kalender: auf gar keinen Fall dürfen die zugunsten anderer beruflicher oder familiärer Verpflichtungen gestrichen werden!

Denn eine Beziehung lebt von der Zeit, die man miteinander verbringt. Und die Investition lohnt sich gleich doppelt: Wer in seiner Beziehung glücklich ist, empfindet auch in den übrigen Lebensbereichen mehr Lebensqualität- und ist obendrein bei der Erledigung anstehender Aufgaben im Alltag auch sonst erfolgreicher!

Wenn Sie dazu weitere Fragen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht.

Mit freundlichen Grüßen
© M.Petery.
Ihr Dr. rer. biol. hum. Michael Petery

 

Von mpetery

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2017.

Ein paar Worte zu meiner Person:
Mein Name ist Michael Petery, bin verheiratet und arbeite in Hildburghausen (30km nordwestlich von Coburg) in meiner Praxis für Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz.

Studiert habe ich in Tübingen, Paris und Berlin. Bis 2014 war ich am Universitätsklinikum in München-Großhadern tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Palliativmedizin und der Professur für Spiritual Care bei Prof. Dr. Eckhard Frick (Pychiatrie) und Prof. Dr. Traugott Roser (ev. Theologie). Daneben habe ich meine Klienten in eigener Praxis in München-Schwabing betreut.

Leitfiguren für meine therapeutische Arbeit sind Carl Rogers (clientenzentrierte Gesprächstherapie), Fritz Perls (Gestalt-Therapie) und Irvin D. Yalom.

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