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BDSM und Fetisch Sexuelle Wünsche

Fesseln IM BETT- erregendes Spiel oder Grund zur Panik?

Mein Freund will mich fesseln beim Sex- Was soll ich machen?

Fesseln im Bett- Gefahr für die Partnerschaft?

Fesseln im Bett- Seit einem halben Jahr bin ich mit meinem neuen Freund zusammen. Wir verstehen uns im Prinzip sehr gut.

Neulich hat er mir gestanden, dass er mich gern beim Sex fesseln möchte.

Ich war ziemlich überrascht und wußte nicht, was ich dazu sagen sollte. Zunächst war ich richtig wütend und fand das total pervers. Wahrscheinlich habe ihn sogar etwas verletzt mit meiner Ablehnung.

In den letzten Tagen habe ich etwas mehr darüber nachgedacht und bin zu meiner eigenen Überraschung zum Schluss gekommen: Eigentlich macht mich der Gedanke sogar ziemlich an.

Gleichzeitig habe ich aber Angst, dass ich dann beim Sex irgendwann die Panik bekomme und damit die ganze Sache kaputt mache.

Soll ich mich nun auf seinen Wunsch einlassen oder es lieber bleiben lassen? Und wie kann ich ihm das sagen, wo ich doch so sehr dagegen war?

Monika B.

Fesseln im Bett-
zwischen Lust und Panik

Hallo Monika,

Ihr Freund möchte Sie gern beim Sex fesseln.

Nach der ersten Reaktion totaler Ablehnung überlegen Sie jetzt, ob Sie nicht doch daran Spaß haben könnten. Aber Sie trauen sich nicht, sich auf das Fesselspiel einzulassen, weil Sie Angst haben, dabei in Panik zu geraten.

Sexuelle Wünsche des Partners ernst nehmen

Aus sexualtherapeutischer Sicht ist es ein guter Schritt. dass Sie die Wünsche Ihres Freundes nicht einfach als pervers abtun, sondern sich weiter darüber Gedanken machen..

Die Praxis der Sexualtherapie zeigt:
Viele Beziehungen sind daran zerbrochen, dass ein Partner es gewagt hat, dem anderen etwas ungewöhnlichere sexuelle Wünsche mitzuteilen, und dann eine brüske Abfuhr erhielt.

Nach einem solchen Erlebnis ist eine offene Kommunikation in einer Partnerschaft kaum noch möglich. Der Partner A, der mit seinem Wunsch auf Unverständnis gestoßen ist, wird sich hüten, nochmals mit neuen Ideen anzukommen. Der Partner B wird, auch wenn sich im Sex nicht geändert hat, immer misstrauisch bleiben, ob Partner A nicht im Geheimen immer noch davon träumt, alles ganz anders zu machen. Der innere Abschied aus der Beziehung ist dann für beide Partner schon vorprogrammiert.

Wahrscheinlich hat es auch Ihrem Freund eine gewisse Überwindung gekostet, Ihnen seinen Wunsch mitzuteilen- und er ist deshalb besonders empfindlich, wenn Sie ihn deswegen als pervers brandmarken würden. (Wobei sich außerdem die Frage stellt, was pervers überhaupt bedeuten soll.)

Es ist also gut, wenn Sie mit Ihrem Freund noch einmal in Ruhe über seinen Wunsch nach Fesseln im Bett sprechen und diesen Wunsch als solchen ernst nehmen. Sogar, wenn Sie im weiteren Gesprächsverlauf sagen, Sie können sich für Sie selber Fesselspiele im Bett nicht vorstellen, ist das immer noch weitaus besser, als die sofortige Zurückweisung seiner Wünsche ohne jedes weitere Gespräch.

Erlaubt ist, was (beiden) Spaß macht

Nach der ersten Überraschung scheint es aber so zu sein, dass Sie dem Wunsch Ihres Freundes gar nicht rundherum ablehnend gegenüberstehen. Sie finden den Gedanken an Fesselspiele sogar erregend- auch wenn Sie gleichzeitig Angst davor haben, in der Praxis einfach nur in Panik zu geraten.

Auch das ist ein Punkt, über den Sie mit Ihrem Freund ganz offen reden sollten. Denn Sex in einer Beziehung kann nur dann langfristig gut und befriedigend sein, wenn beide Partner daran Freude haben. Ansonsten wäre der Sex eine Einbahnstraße, aus der sich der Partner, der keine Lust empfindet, sehr schnell verabschieden wird.

Fesseln im Bett: Spielregeln sind wichtig

Damit Fesselspiele im Bett beiden Partnern Spaß machen, sind also Spielregeln nötig:

Die Vertrauensregel

Fesselspiele setzen voraus, dass beide Partner unbedingtes Vertrauen zueinander haben, d.h.: Wenn ich mich von einem anderen Menschen fesseln lasse, muss ich mir absolut sicher sein, dass der andere meine Situation nicht für tatsächliche sadistische Grausamkeiten ausnützt, die ich mir niemals gewünscht habe.

Die Vorsichtsregel

Fesseln im Bett können zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen. Das betrifft nicht nur die Selbstverständlichkeit, dass nie und unter keinen Umständen eine Schlinge um den Hals gelegt werden darf. Fesselungen mit einem Seil können auch an anderen Körperstellen die Durchblutung abbinden- sogar, ohne dass der/die Gefesselte das selbst überhaupt spürt. Fesseln dürfen niemals ohne jeden Spielraum anliegen. In der BDSM-Szene gibt es daher eigene Kurse für gefahrlose Fesseltechniken. Anfänger sollten daher Vorsicht walten lassen und nicht einfach loslegen. Auch Handschellen sind prinzipiell gefährlich und können, falsch angewandt, zu Verletzungen führen!

Die Behutsamkeitsegel

Sexuelle Entdeckungen brauchen Zeit- das gilt auch für Fesselspiele. Es ist wenig sinnvoll, gleich zu Anfang mit dem Programm einer Vollfixierung zu beginnen: Ein zu forsches Vorgehen dazu führen, dass der gefesselte Partner in Panik gerät und sich nie wieder fesseln lassen möchte. Sinnvoller ist es, die Sache ruhiger anzugehen, zum Beispiel mit Fesseln aus Leder mit Schnallen, die sich nicht zusammenschnüren können und die auch der Gefesselte selbst jederzeit wieder aufmachen kann.

Die Abbruchregel

Wer gefesselt wird, kann jederzeit verlangen, dass er wieder losgebunden werden will- und zwar sofort und ohne irgendwelche Verhandlungen. Im Spiel kann dazu der „Ampelcode“ vereinbart werden. Zum Beispiel heißt „Gelb“, dass die Fesseln weiter gestellt werden und „Rot“, dass das Spiel sofort abgebrochen wird und die Fesseln im Bett sofort abgenommen.

Fesseln im Bett: das Spiel kann beginnen

Wenn Sie und Ihr Freund sich darüber unterhalten haben, wie Sie diese Regeln für Ihr ganz persönliches Spiel anwenden, dann werden Sie wahrscheinlich keinen Grund mehr zur Befürchtung haben, dass Ihre eigene Panik Ihnen die Lust am Fesselspiel kaputt machen könnte. Seien Sie also gerade zu Anfang vorsichtig und probieren Sie nur das aus, worauf Sie wirklich Lust haben.

Sollte Ihr Freund versuchen, Sie unter Druck zu setzen und Dinge ausprobieren zu wollen, die Sie nicht möchten- dann hat er ein Problem und nicht Sie. Das wäre dann schon ein Grund, gemeinsam einen Sexualtherapeuten aufzusuchen.

Solange Sie aber beide Lust haben, Neues im Bett auszuprobieren und dabei Spaß haben, ist die sexuelle Welt rundherum in Ordnung.

Wenn Sie dazu weitere Fragen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht.

Mit freundlichen Grüßen
© M.Petery.
Dr. rer. biol. hum. Michael Petery

PS: Weitere Infos im Artikel BDSM Beratung.

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Von mpetery

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2017.

Ein paar Worte zu meiner Person:
Mein Name ist Michael Petery, bin verheiratet und arbeite in Hildburghausen (30km nordwestlich von Coburg) in meiner Praxis für Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz.

Studiert habe ich in Tübingen, Paris und Berlin. Bis 2014 war ich am Universitätsklinikum in München-Großhadern tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Palliativmedizin und der Professur für Spiritual Care bei Prof. Dr. Eckhard Frick (Pychiatrie) und Prof. Dr. Traugott Roser (ev. Theologie). Daneben habe ich meine Klienten in eigener Praxis in München-Schwabing betreut.

Leitfiguren für meine therapeutische Arbeit sind Carl Rogers (clientenzentrierte Gesprächstherapie), Fritz Perls (Gestalt-Therapie) und Irvin D. Yalom.

Eine Antwort auf „Fesseln IM BETT- erregendes Spiel oder Grund zur Panik?“

Oh ja auch ich stehe total auf Fesseln. Allerdings bin ich auch der Haussklave einer Domina und damit allzeit Verfügungsbereit für „Gäste „. Dabei kommen Zwangsjacke, Zofenkleid, Hals/Hand/fussfessel, Peitschen, Knebel, Vibratoren aller Art zur Nutzung. Am liebsten aber als Klinikpatient im Krankenhaus, Hemdchen auf dem Gyn. Stuhl. Viele Gäste wollen einen devoten (ich) Sklaven dabei haben. Habe mich daran gewöhnt und mittlerweile erregt mich das sehr. Meine Herrin meint, dies sei immer wieder eine Belohnung, als Sklave genutzt zu werden. Recht hat sie. Macht mich super geil. In meinem Käfig direkt am Eingang, wo ich in Zwangsjacke zur Schau gestellt werde, steht ein Schild dran “ Zur freien Verfügung“.

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