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Sexueller Missbrauch durch die Mutter

Missbrauch durch die Mutter

Tabuthema in unserer Gesellschaft

Sexueller Missbrauch durch die Mutter ist nach Schätzungen von Therapeuten für jeden siebten Jungen Junge in seiner Kindheit ein Thema- und das mit unabsehbaren psychichen Folgen.

Lange Zeit galt das Thema „Frauen als Täterinnen“ im Bereich Kindesmissbrauch als absolutes Tabu. Wer sich damit hervorwagte, erntete absolutes Unverständnis oder musste es sich sogar gefallen lassen, als jemand angesehen zu werden, der sexuelle Übergriffe durch Männer relativieren und verharmlosen will.

Häufiger Grund für solches Unverständnis ist die weitverbreitete, falsche Annahme, sexueller Missbrauch wäre identisch mit einer Vergewaltigung im Sinne einer erzwungenen Kopulation. Nach dieser Definition wäre es dann für Frauen grundsätzlich unmöglich, selbst zur Täterin zu werden: denn wer keinen Penis hat, kann ach diesem Verständnis auch nicht zum Vergewaltiger werden.

Mittlerweile ist durch zahlreiche Untersuchungen nachgewiesen, dass sexueller Missbrauch von Kindern keineswegs die körperliche Vergewaltigung im Sinne einer Kopulation voraussetzt. Es gibt viele andere Formen von sexuellem Missbrauch- und da können Frauen genauso zum Täter werden wie Männer.

Sexueller Missbrauch durch die Mutter – Beispiele für Übergriffe

Hier einige Beispiele für Übergriffe, die vielfach von den Täterinnen selber als vollkommen harmlos angesehen werden (Namen geändert):

  • Elsa W. genießt es, ihren kleinen Sohn nach dem Baden nicht nur am ganze Körper abzurubbeln. Sie erklärt es ihrem Sohn als einen sinnvollen Akt der Körperreinigung, ihm jedes Mal auch die Vorhaut von seinem Penis hochzuziehen und die Eichel mit einem Wattestäbchen zu reinigen. Die daraus resultierende Erektion kommentiert sie mit Worten: „Da ist er ja wieder, der Herr Pimmelmann.“ Dieses Baderitual setzt sie bis zum 12. Lebensjahr des Sohnes fort.
  • Corinna F. macht ihren 14jährigen Sohn zum engsten Vertrauten und erzählt ihm einfach alles. Auch, wie sie als Krankenschwester in der Nachtschicht Sex mit dem Oberarzt hatte und dabei im Vorbereitungsraum das Waschbecken abgebrochen ist. Für sie gehört es einfach dazu, auch ein solches Erlebnis mit ihrem Sohn zu teilen.
  • Cecile G. mag es gern, wenn ihr Sohn (9 Jahre) sie beim Sonnenbaden einölt- und zwar ihren ganzen, nackten Körper. Wenn der Sohn sich dabei ziert und peinlich berührt ist, findet sie das einfach nur süß.
  • Frauke M. hat es zum Brauch werden lassen, sich von ihrem 5jährigen Sohn beim Gute-Nacht-Ritual einen Zungenkuss geben zu lassen. „So küsst du schon jetzt wie ein richtiger Mann!“

Auch wenn bei sexuellem Missbrauch durch die Mutter meist Söhne die Opfer sind, gibt es auch Fälle von Töchtern, die von ihren Müttern sexuell missbraucht werden. Zum Beispiel dann, wenn mütterliche Streichelspiele auch vor der Stimulation der Klitoris nicht Halt machen.

Neben den erwähnten Beispielen gibt es immer wieder auch Fälle, in denen Mütter ihre Söhne auch explizit zum Sex zwingen. Eine eindrucksvolle Fernseh-Dokumentation „Von der Mutter missbraucht“ hat Radio Bremen produziert. Die Sendung ist unter diesem Link bei YouTube zu finden.


Missbrauch durch die Mutter – die sexualisierte Beziehung zum Kind

Sex hat in der Beziehung von Eltern zu ihren Kindern nichts zu suchen. Die Grenze hin zum sexuellen Missbrauch ist immer dann verletzt, wenn sich die Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem Kind sexualisiert.

Das von Tätern und Täterinnen immer wieder vorgebrachte Argument „Aber das hat dem Kind doch auch Spaß gemacht“ zieht niemals. Der Erwachsene ist dafür verantwortlich, dass eine solche Sexualisierung der Beziehung gar nicht erst aufkommt. Kinder sind weder Lustobjekte noch Partnerersatz.

Häufig sind Täterinnen selbst in ihrer Kindheit Opfer von sexuellen Übergriffen geworden, die meist aus dem Umkreis der Familie stammen (eigener Vater, Opa, Onkel).

Die Ursprungsfamile der späteren Täterin hat dabei oft den Missbrauch durch Wegschauen gedeckt- z.B. im Fall der Ehefrau, welche die Misshandlung ihrer Tochter zwar wahrgenommen hat, das Thema aber aus eigener Angst vor Misshandlung bei ihrem Ehemann nicht ansprechen konnte.

Für eine Frau mit einer solchen Kindheitserfahrung kann es einen Genuss darstellen, im eigenen Sohn einen für sie ungefährlichen Mann zu entdecken, dem sie die Spielregeln des Sex aufzwingen kann: durch gezielte sexuelle Manipulation (z.B. Penisspiele beim Säugling), durch verbale Beschämung, durch Missbrauch des Pubertierenden als emotionaler Partnerersatz.

Missbrauch durch die Mutter – Folgen für die Betroffenen

Welche psychischen Schäden entstehen, wenn Mütter ihre Kinder sexuell missbrauchen, ist höchst unterschiedlich. Manche Betroffene können sich bereits als Kinder bis zu einem gewissen Grad eigene psychische Schutzräume schaffen, andere sind den Übergriffen vollkommen hilflos ausgeliefert.

Für eine schwere psychische Schädigung ist es keineswegs erforderlich, dass es bis hin zu erzwungenen und gewaltsamen sexuellen Handlungen zwischen Mutter und Kind gekommen ist. Auch immer wiederkehrende verbale Übergriffe und Beschämungen können zu schweren psychischen Störungen führen.

Häufige Störungsbilder, die bei den Opfern im späteren Erwachsenenleben mit dem sexuellen Missbrauch durch die Mutter in Zusammenhang stehen, sind:

  • Störungen der eigenen Sexualität: z.B. Sexualangst, Unfähigkeit, sich einem Partner/einer Partnerin zu öffnen, Libidoverlust, Orgasmusunfähigkeit…
  • Bindungsstörungen, Schwierigkeiten bei der Partnerwahl
  • Anfälligkeit für psychische Erkrankungen: Verlust des Selbstwertgefühls, Depressionen, Zwangsgedanken (vgl. dazu auch die oben erwähnte Fernseh-Dokumentation)

Missbrauch durch die Mutter: Für die meisten Opfer von sexuellen Übergriffen in der Kindheit ist eine Psychotherapie der einzige Weg, um wieder Freiräume für eigene Lebensqualität zu schaffen. Je nach Schwere der Überriffe kann das ein langer und beschwerlicher Weg sein. Dieser Weg lohnt sich aber unbedingt, damit Täterinnen und Täter nicht ein Leben lang über die eigene Person weiterbestimmen.

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Wenn Sie möchten, können Sie sich mit weiteren Fragen gern an mich wenden.

Dr. rer. biol. hum. Michael Petery

PS: Vgl. auch den Beitrag Missbrauch und Trauma -psychische Folgen von Kindesmissbrauch

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Von mpetery

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2017.

Ein paar Worte zu meiner Person:
Mein Name ist Michael Petery, bin verheiratet und arbeite in Hildburghausen (30km nordwestlich von Coburg) in meiner Praxis für Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz.

Studiert habe ich in Tübingen, Paris und Berlin. Bis 2014 war ich am Universitätsklinikum in München-Großhadern tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Palliativmedizin und der Professur für Spiritual Care bei Prof. Dr. Eckhard Frick (Pychiatrie) und Prof. Dr. Traugott Roser (ev. Theologie). Daneben habe ich meine Klienten in eigener Praxis in München-Schwabing betreut.

Leitfiguren für meine therapeutische Arbeit sind Carl Rogers (clientenzentrierte Gesprächstherapie), Fritz Perls (Gestalt-Therapie) und Irvin D. Yalom.

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