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Partnersuche

Speed Dating – Der schnelle Weg zum Partner?

Speed Dating –
Die Lösung für jede Partnersuche?

Speed Dating Agenturen scheinen die ideale Lösung für die Partnersuche zu versprechen: 7 Frauen treffen 7 Männen (jeweils in derselben Altersklasse) in eim Café und in einer Stunde hat jeder und jede sich von sechs möglichen PartnerInnen ein Bild gemacht und entscheidet, wen er/sie wiedersehen will. So weit, so gut. Aber wie funktioniert das in der Praxis?

Das Verfahren stammt ursprünglich aus den USA und wurde von einem orthodox-jüdischen Rabbiner erfunden, um jüdische Singles zusammen zu bringen. In diesem speziellen Kontext gibt es sehr gute Ergebnisse- und viele heiratswillige junge orthodoxe Jüdinnen und Juden haben so zueinander gefunden.

Erstaunlicherweise hat das Verfahren jetzt auch in Deutschland Hochkonjunktur: In allen größeren Städten finden monatlich Dutzende dieser Veranstaltungen statt- allerdings erhalten viele  männliche Teilnehmer nach Erfahrungsberichten im Internet offenbar von keiner der anwesenden Frauen ein Angebot zu einem weiteren Treffen.

Speed Dating –
Warum der große Erfolg in den USA
und der Misserfolg in Deutschland?

Das jüdische Modell in den USA hat deutlich bessere Vermittlungserfolge, geht aber von einer sehr speziellen Vorsortierung aus, welche bei den deutschen Veranstaltern nicht gegeben ist. Orthodoxe Jüdinnen und Juden haben von vornherein ein Hobby, welches ihren gesamten Lebensalltag prägt: nämlich das jüdische Religionsgesetz. Die TeilnehmerInnen haben auch alle die gleichen Wertvorstellungen: sie wollen alle einen jüdischen Partner heiraten, eine Familie gründen und Kinder bekommen.

Eine solche Vorauswahl in den Zielvorstellungen zum Thema Partnerschaft gibt es bei deutschen Speed-Dating-Veranstaltugen nicht. Vielmehr scheint es so, dass die angemeldeten männlichen Singles meist tatsächlich auf Partnersuche sind, während sich weiblicherseits immer wieder Frauen anmelden, die Speed Dating geradezu zu ihrem Hobby gemacht haben (es lassen sich Berichte googeln, in denen Frauen von der Teilnahme an 30 und mehr Speed-Dating-Veranstaltungen hintereinander berichten) und die Hilflosigkeit der sie umwerbenden Männer genießen.

Es wäre also sehr sinnvoll, wenn Speed-Dating Agenturen in Zukunft nicht nur nach Altersklasse sortiert solche Treffen veranstalten würden, sondern auch jeweils getrennt für TeilnehmerInnen, die bereits irgendein gemeinsames Interesse im Vorfeld verbindet (z.B. ähnliches berufliches Interesse, gleiches Bildungsniveau etc.).

Speed Dating –
Konsequenzen für Menschen auf Partnersuche

Solange die Speed-Dating Agenturen in Deutschland keine Vorsortierung der TeilnehmerInnen vornehmen, ist die Frustration vorprogrammiert.

Der Wunsch allein, möglichst bald einen Partner bzw. eine Partnerin kennenzulernen, ist ohne weitere soziale oder interessensmäßige Gemeisamkeiten eine zu geringe Basis, als dass sich daraus die gewünschte Partnerschaft entwickeln könnte.

Es gilt die alte Binsenwahrheit: Eine Partnerschaft ist dann solide, wenn sie auf gemeinsamen Interessen beruht.

Natürlich kann es durch Zufall durchaus sein, dass auch bei einem Speed Dating ein/e solcher Partner/in unter den TeilnehmerInnen dabei ist- das ist aber ähnlich wahrscheinlich, wie durch Zufall beim Zugfahren auf dem Platz neben sich den/die Partnerin fürs Leben kennenzulernen.

Einfachere und erfolgversprechendere Wege, den/die passende Partnerin zu finden, können sein:
– der eigene Bekanntenkreis und Bekannte von Bekannten (daher sind Parties von Freunden/Freundinnen schon immer eine besonders gute Kontaktbörse gewesen);
– gemeinsame Gruppenaktivitäten bei Lernen, Sport und Freizeit, die nicht von vornherein als Kontaktbörse ausgelegt sind, wo sich aber gleichgesinnte Singles leichter finden lassen als ausgerechnet beim Speed-Dating.

Wenn Sie also mehr als nur einen One-Night-Stand suchen, lohnt es sich, schon vor Beginn der Suche zu überlegen, in welchem Umfeld Sie überhaupt suchen wollen und was für Sie in einer Beziehung wichtig ist (z.B. gemeinsame Werte, gemeinsame Interessen, Familie und Zukunftspläne). Diese Planung können Sie noch gezielter gemeinsam mit einem Coach oder Therapeuten angehen.

In diesem Sinne viel Freude und Erfolg beim vielleicht aufregendsten Abenteuer im Leben.
© M.Petery.
Dr. rer. biol. hum. Michael Petery

 

 

Von mpetery

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2017.

Ein paar Worte zu meiner Person:
Mein Name ist Michael Petery, bin verheiratet und arbeite in Hildburghausen (30km nordwestlich von Coburg) in meiner Praxis für Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz.

Studiert habe ich in Tübingen, Paris und Berlin. Bis 2014 war ich am Universitätsklinikum in München-Großhadern tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Palliativmedizin und der Professur für Spiritual Care bei Prof. Dr. Eckhard Frick (Pychiatrie) und Prof. Dr. Traugott Roser (ev. Theologie). Daneben habe ich meine Klienten in eigener Praxis in München-Schwabing betreut.

Leitfiguren für meine therapeutische Arbeit sind Carl Rogers (clientenzentrierte Gesprächstherapie), Fritz Perls (Gestalt-Therapie) und Irvin D. Yalom.

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