Zwangsstörung und Zwangsgedanken
Zwangsstörung
als Thema der Sexualtherapie
Eine Zwangsstörung ist für die Betroffenen eine große Belastung. Das sind eigene Handlungsmuster und Gedanken, die sich gegen den eigenen Willen über einen längeren Zeitraum (mehr als zwei Wochen) regelmäßg wiederholen und zutiefst unangenehm sind. Oft entwickelt sich eine Zwangsstörung im sexuellen Bereich. Sexuelle Zwangsgedanken können sehr verstörend und auch gewaltsam sein.
Beispiele für solche zwanghaften Verhaltensweisen und Vorstellungen finden sich in den nachfolgenden Artikeln. Typisch sind z.B. sexuelle Zwangsgedanken, die um die eigene sexuelle Orientierung drehen („Bin ich homosexuell?“), obwohl ich eigentlich kein sexuelles Interesse am anderen Geschlecht habe.
Sexuelle Zwangsgedanken können aber auch unangenehme sexuelle Fantasien sein, die einen verfolgen, oder auch massive Eifersuchtszustände, in denen sich die Betroffenen plastisch ausmalen, wie ihr Partner oder ihre Partnerin fremdgeht.
Ca. 2-3 Prozent der Bevölkerung sind in ihrem Leben von Zwangsstörungen betroffen.
Die Erkrankung beginnt oft schon in der Pubertät. Verschlimmerungen können schubweise durch besondere Lebensumstände ausgelöst werden, z.B. Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit.
Die Ursache der Erkrankung liegt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen meist sowohl an einer Störung des Hirnstoffwechsels (also einer rein körperliche Ursache, die mit Medikamenten behandelt werden kann) als auch in eingeübten Gedankenmustern, die eine psychotherapeutische Behandlung erfordern. Die Lebensqualität kann bei manchen Menschen so sehr darunter leiden, dass Suizidrisiko besteht.
Deshalb ist eine Zwangsstörung als Krankheit immer sehr ernst zu nehmen. Eine ärztliche oder therapeutische Behandlung ist unbedingt angebracht.